Jenifer will Ärztin werden

Obwohl sie aus einer armen Familie stammt, ist dies ihr großer Traum. Jenifer hat bereits bewiesen, wie sie unter schwierigen Bedingungen zu den Besten ihres Schuljahrgangs gehört. Nach dem Abschluss der Grundschule lebt sie nun seit fast zwei Jahren bei den Marienschwestern.

Mein Name ist Jenifer und ich besuche die achte Klasse. Wir fünf Geschwister sind in einer armen Familie aufgewachsen. Meine Eltern verkaufen Gemüse auf dem Markt. Sie wachen im Morgengrauen um drei Uhr auf und bieten bis am Nachmittag die Waren an. Auch ich half ihnen beim Verkaufen und ging dann direkt um 8 Uhr in die Schule. Nicht immer hatte ich Zeit, mich vor der Schule noch zu waschen. Oft fragte mich dann mein Lehrer, warum ich zu spät käme und auch noch mit leerem Magen. Ich erklärte ihm, dass ich auf dem Markt beim Verkauf von Gemüse helfen musste und meistens keine Zeit habe, um zu frühstücken. Eine Banane auf dem Weg zur Schule war schon eine Ausnahme.

Mein Vater betäubt sich mit Alkohol, oft ist er betrunken und nicht mehr Herr seiner Sinne. Als die Marienschwestern zum Interview zu uns kamen, konnten sie nicht in unsere kleine Hütte hineingehen, weil mein Vater wieder betrunken war. Also führten wir das Interview draußen. In diesem Moment vergaß ich den Hunger und all meine Not. Als die Schwestern gingen, machte sich Hoffnung bei mir breit. Vielleicht könnte ich dort weiter zur Schule gehen?

Zwei Marienschwestern besuchen Jenifer (Zweite von rechts, neben ihrer Mutter) daheim und führen ein Interview.
Es ist Sportunterricht und Jenifer hat den Fuß am Ball.

Durch die Armut meiner Familie ließ ich mich nicht entmutigen und war fleißig. In der Schule strengte ich mich an. Meine harte Arbeit zahlte sich aus, denn ich habe meinen Abschluss mit Auszeichnung bestanden. Ich habe immer versucht, den Schwierigkeiten mit einem Lächeln zu begegnen.

Der Tag der Aufnahme bei den Schwestern war ein Glückstag für mich. Denn ich gehöre zu den Gesegneten, die in dieser schönen und großen Schule aufgenommen wurden und ging ein wenig stolz und gespannt die Treppe hinauf zu meiner neuen Schlafstätte.

Jetzt bin ich in der 8. Klasse und fange an, meine Flügel zu öffnen und meine Potentiale in der Schule zu nutzen. Ich habe viele Freunde, meine Mitschüler und Klassenkameraden, und ich genieße jeden Tag ihre Gesellschaft.

Es wäre wunderbar, eines Tages als Ärztin anderen Menschen helfen zu können. Ich bin sehr dankbar, dass ich bei den Marienschwestern aufgenommen wurde, wo ich mich auf meine Schule konzentrieren und viele Fähigkeiten lernen kann. Ich bin ehrgeizig und möchte mein Lebensziel erreichen. Meine Eltern könnten mir den Besuch einer weiterführenden Schule nicht ermöglichen.

Ich danke Ihnen, dass Sie mir mit Ihren Gaben diese Gelegenheit und dieses Privileg gewähren. Eine hellere Zukunft liegt nun vor mir. Möge Gott diejenigen segnen, die jedem von uns hier in der Schule der Marienschwestern helfen.